Interview mit Melanie Laibl
Melanie Laibl...
Inzwischen …
„Ich glaube“
Buchhexe: Wie bist Du zum Schreiben gekommen? Seit wann denkst Du Dir Geschichten aus?
Melanie Laibl: Ich war eines jener glücklichen Kinder, die zuerst regelmäßig und reichlich vorgelesen bekamen und dann körbeweise Bücher von der Bücherei nach Hause geschleppt haben. Vielleicht wächst aus dieser ständigen Begegnung mit dem „Wunder Buch“ irgendwann ganz automatisch der Wunsch, selbst mit Texten zu tun zu haben. Zumindest war es bei mir so. Da waren aber auch prägende Charaktere wie meine Volksschullehrerin und ihre Lieblingsaufgabe: „Hier habt ihr 10 Wörter – macht eine Geschichte daraus!“ Und meine Deutschlehrerin im Gymnasium, die literarische Klassiker wie Kinofilme erzählen konnte. Jedenfalls wurde Sprache meine große Passion, und ich schlug zunächst die Übersetzerlaufbahn ein. Das Schreiben als künstlerischer Beruf wäre mir damals nicht in den Sinn gekommen. Viel mehr war ich auf der Suche nach einem Brotberuf, der sich mit Schreiben verbinden ließ. Das war zunächst das Übersetzen, dann das Verfassen von Werbe- und redaktionellen Texten, daneben eine Dissertation … Weil daneben aber immer „etwas fehlte“, habe ich irgendwann begonnen, satirische, kolumnenartige Texte für Erwachsene zu verfassen, bis ich dann aufs Kinderbuch gekommen bin. Das was 2006. Seitdem bin ich diesem Genre der unendlichen Möglichkeiten voll und ganz verfallen.
Die ersten Geistesblitze, die eine spätere Geschichte erahnen lassen, kommen immer auf richtiges Papier. Ins Notizbuch in der Handtasche, ins Notizbuch neben dem Bett, zur Not auf irgendwelche herumliegende Zettel, auf Karteiblätter für die Ideenkiste oder gleich ins „große rote Buch“. Dort wird dann alles zusammengetragen, was der Geschichte beim Entstehen helfen könnte. Zeile für Zeile, Wort für Wort konkretisiert sich beim händischen Schreiben eine Idee und wird greif- und nachlesbar. Auch den spezifischen Ton für die Geschichte finde ich am einfachsten, wenn ich mich mit der Hand hintaste. Erst, wenn der Text dann langsam umfangreich wird, wechsle ich auf den Computer, weil es das Überarbeiten erleichtert. Und überarbeitet wird bei mir viel und gerne. Oft dauert es eine ganze Weile, bis ein Text so „schwingt“, wie ich mir das vorstelle. Da heißt es tüfteln, liegen lassen, drüber schlafen, das Dokument mit einem frischen Blick anschauen. Und natürlich Dateien sichern und doppelsichern ;-).
Buchhexe: Könntest Du dir vorstellen auch mal ein Jugendbuch zu schreiben?
Melanie Laibl: Ja, das könnte ich tatsächlich. Lustigerweise arbeite ich mich bei meinen Publikationen seitentechnisch ja langsam vorwärts, vom Bilderbuch über das Erstleserbuch und das Zweitleserbuch … Wenn ein Thema daherkommt, das mich wirklich fesselt, bin ich sofort dabei! Wobei ich nicht glaube, dass ich etwas absolut Realistisches schreiben würde. Das reizt mich nicht so sehr, und das können andere Autorinnen und Autoren auch viel besser als ich. Ein Hauch Irreales, ein bisschen Skurrilität müsste auf jeden Fall in dem Stoff stecken.
Buchhexe: Welches Genre käme für Dich nie in Frage?
Melanie Laibl: Sag niemals nie … aber: so richtig klassische Fantasy. Auch, wenn es vielleicht im Widerspruch zur obigen Antwort steht. Dann schon eher einen Krimi. Ich liebe zum Beispiel die „Flavia de Luce“-Romane von Alan Bradley. Vor dieser Mischung aus spannenden Figuren, intelligentem Plot und feinem Humor ziehe ich Band für Band von neuem meinen Hut. Und man soll sich die Latte ja hoch legen.
Buchhexe:
Melanie Laibl:
Buchhexe:
Melanie Laibl:
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Buchhexe:An einem sonnigweichen Herbstmorgen öffnete die Buchhexe die Tür ihres Hexenhauses, die unter schauerlichem Ächzen den Blick freigab auf…
Melanie Laibl:
Wir freuen uns sehr…